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Thema 2006: Erinnerungsräume
Fast zwei Jahrzehnte nach dem Anfang des Endes der „sozialistischen“ Modelle auf dem Balkan und 11 Jahre nach Dayton setzen im südosteuropäischen Raum Historisierungsprozesse ein, und die jüngste Vergangenheit wird zum Material von Aufarbeitung jenseits aktuell-politischer Schlammschlachten. Begriffe wie „Erinnerungsräume“ oder „Erinnerungskultur“ avancieren zu Modewörtern, um nicht zu sagen: Es ist ‚in’, über Erinnerungsräume zu sprechen.
balkan black box möchte sich diesem Erinnerungstransformationshype stellen, dabei aber nicht das Rad der Geschichte neu erfinden. Denn dass Erinnerungen in einem ungleichen Wettbewerb stehen und je nach Perspektive mit unterschiedlichen Vorzeichen versehen werden, wird nicht angezweifelt. Außer Frage ist ebenfalls, dass die Vergangenheit in der Gegenwart der südosteuropäischen Gesellschaften und Staaten sehr präsent ist und durch aktuelle Diskurse ständig neu arrangiert wird.
Wie sieht es jedoch mit informellen und alltagskulturellen Erinnerungsräumen aus? Erinnerungen dieser Art sind stark durch die gegebenen Sozialisierungsprozesse geprägt. Verschiedene Aspekte wie Familie, Schule, Umfeld oder die Symbolisierung von Traditionen und Riten formen und wandeln unsere Erinnerung. Deutlich wird das u.a. in „Balkan Memory - Visuelle Erinnerungsräume des Gestern, Heute und Morgen“, der diesjährigen Ausstellung des Festivals, in der mit Hilfe einer Text – Bild – Klang - Kombination biografische Erinnerungsräume unterschiedlicher Künstler/innen präsentiert werden.
Topic 2006: Areas of Remembrance
Nearly two decades after the fall of the Balkanic model of
socialism started and 11 years after Dayton, in Southeastern Europe
historization processes are in full swing. In this context, the near past is
the object of refurbishment apart from actual political fights. Terms
like „Areas of Remembrance“ or „Cultures of Rembrance“ have become
attractive expressions, not to say: It is „in“ to discuss these topics.
balkan black box` intention is to face this hype on transformation
of remembrance but without the approach to turn history upside down
because remembrances are not comparable and inherently subjective.
Besides, in Southeastern European states and societies the past is
always of present concern and an ongoing matter of discourse and new
arrangements.
However, how do informal and daily forms of areas of remembrance
look like? Remembrances of this kind are strongly affected by given
processes of socialisation. Aspects like family, school, environment,
or the symbolization of traditions and norms are influencing our
remembrance. The actual bbb exhibition „Balkan Memory – Visual
Commemorative Rooms of Yesterday, Today, and Tomorrow“ intends to point
this up. Using a combination of images and sounds, the exhibition will
present biographical areas of remembrance of different artists.
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