balkanblackbox #6 2004

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Vuneny: Filmkonzert zu Garrels
RAW Tempel, Sa, 31.03.108531 um 00:00 Uhr
Mudd Club, Mi, 30.11.108535 um 00:00 Uhr (4 EUR)
Es brauchte schon ein paar Mostarer Fanatics um Phillip Garrels abstrakte Stummfilmproduktion "Le Révélateur" aus dem Pariser Centre George Pompidou zu entführen und in einer elektronischen Klanglandschaft neu zu verorten. Mit einer atemberaubenden Kraft und anhaltender Spannung zwischen Installation und drum'n'bass verhelfen Vuneny aus Mostar diesem Film zu einer Wiedererweckung ...

vuneny
mischen elektronische Musik mit rock-roots, dub, core, ethno, drum ´n´ bass, ambient und experimentellen Betonsound. Das Ergebnis ist jedoch fern ab einer beliebigen Mischung trendiger Stile. Vielmehr handelt es sich hier um eine bewusste konzeptionelle Annäherung an Phillip Garrels „Le Révélateur“. Samplers, Keyboards, Gitarren, Percussions, Flöten, Drombuljes, Didgeridoos, Kazoos und eine Masse an elektronischem Equipment kommen bei den „vuneny“ Performances zum Einsatz.

vuneny biografie
Vuneny wurden 2003 von Adrijan Zovko und Nedim Èišiæ gegründet. Auslöser war der Kompositionsauftrag zu Phillip Garrells Film „Le Révélateur“ (Frankreich 1968) für das Kurzfilmfestival Mostar (Bosnien-Herzegowina).
Adrijan Zovko bediente in den letzten zehn Jahren Sampler und Keyboards bei „handle with care“, einer electro-core Band aus Mostar. Èišiæ hingegen spielte in der intellectual-pop Band "mara", neben seinen unzähligen weiteren Aktivitäten für "alternativni institut" – der Mostarer Basis für Untergrund-Kunst, als Schriftsteller und Herausgeber von "kolaps – vodiè za urbane spavaèe" (Kollaps - Guide für urbane Schläfer), Musikredakteur des "mostar intercultural festivals" etc.
Während der gemeinsamen Erschaffung des Soundtracks zu „Le Revelateur“ gerann die Kombination von Gitarre und Elektroklängen zu einem eigenwilligen und einzigartigen Sound. Zovko und Èišiæ beschlossen auch über die Erschaffung des Soundtracks hinaus zusammenzuarbeiten – zunächst unter dem Namen Electroacustic Session. Im Spätsommer 2003 kam der Percussionist und Sänger Asmir Šabiæ, ehemals Teil von Alternativa Nova und UltraRed Orchestra hinzu. Das Ergebnis war ein ausgefeiltes musikalisches Konzept und professionelle Hingabe. Das Projekt lebte fortan unter dem Namen „vuneny“ (in etwa „Die Schafwollenen“) weiter.
Im ersten Jahr ihrer Existenz bestritten „vuneny“ mehr als 40 Konzerte in Bosnien-Herzegowina, Kroatien, Serbien, Italien und Frankreich. In Eigenproduktion entstanden zwei Singles – „Sturm und Drang“ sowie „Otonomus Kolektiv Live Studio Session“ mit je 4 Kompositionen. Ende März nahmen sie ihr erstes Album auf, für den Rest des Jahres planen „vuneny“ nichts weniger als eine Europatour.

vuneny news: http://www.kolaps.org/
download english biography
download single: http://www.sarajevo-x.com/muzika/mp3?autor=36
Kontakt: nedim@kolaps.org

Stimmen zu "Le Révélateur":
“Le Révélateur is a silent film. A couple and their child flee in the face of an unknown, but still considerable menace.
revelSmall.JPGA filmwith neither laughter nor mutterings. In a desolate landscape, full of humidity and humiliation, we see the weakest of beings stage his revolt: a child.”
-Bernadette Lafont

"Philippe Garrel shot Le Révélateur only a month after the events of May 1968, filming it near Munich, in the context of the solidarity movement around Daniel Cohn-Bendit, one of the student leaders who had been deported by the French government. Sylvie Boissonnas, who film production company was then known as Zanzibar Films, contributed significantly to financing the project. That same year, Philippe Garrel received a veritable consecration when he was awarded the Grand Prize at the Hyères Film Festival for Marie pour mémoire. The film is based on the trinity of the Holy Family – and indeed references to Christianity are recurrent in Garrel’s early films. [...]
Silent, and in black and white, Garrel’s early films were, like those of Andy Warhol, done with an extraordinary economy of means (the shoot lasting only one week), which make them exemplary of a cinema of purity
."
- Centre George Pompidou, Paris