Die Avantgarde ist zeitlos: wenn der Sänger der legendären Krautrockband „Can“ auf die Belgrader Beatspace-Spezialisten „Neocekivana Sila“ trifft, gibt es genug Anknüpfungspunkte:
Die Huldigung des Spontanen im Konzept der „Instant Compositions“ (Damo Suzuki: „Zu viel Information verhindert Kreativität“); der Hang zum düsteren Minimalismus, der in den Mikroschwankungen der Handarbeit sein Gewisses Etwas kultiviert; und schließlich der Flirt mit Space – die Verfremdung, das Experiment und der Glaube an eine andere Welt - der sowohl Can als auch Sila über die Masse der weltlichen Rocktradition erhebt…
Die Kooperation hätte eigentlich schon letztes Jahr in Belgrad stattfinden sollen, wohin Damo Suzuki im Rahmen einer seiner zahlreichen musikalischen Streifzüge unterwegs war. Dank eines Flugotsenstreiks fiel der Plan ins Wasser und wird jetzt – im Blauen Salon des Tacheles von balkan black box nachgeholt.
Damo Suzuki wurde 1950 in Japan geboren und stieg 1970 bei Can als Sänger auf die Bühne, mit denen er unter anderem die legendäre Platte Tago Mago aufnahm. Nach längerer Funkstille meldete sich Suzuki Ende der 90er Jahre mit „Damo Suzuki's Network“ zurück – einer Plattform für experimentelle Kooperationen mit eigenem Lable, das ausschließlich Live-Material produziert.