Der unbegrabene Krieg – Srebrenica 10 Jahre später
Dokumentarfilm- Wettbewerb
Regie:R: Jacob Preuss & Felix Korfmann
59 Min (Beta SP) D/BiH 2005 OVengl.U
Acud, Do, 30.06.113239 um 00:00 Uhr
babylon berlin:mitte, Di, 31.08.113255 um 00:00 Uhr
Srebrenica - Synonym für Kriegsverbrechen und das Versagen der internationalen Gemeinschaft, aber auch eine Stadt, in der Menschen mit den Problemen des Nachkriegsbosniens umgehen müssen - drei von ihnen werden hier porträtiert.
„Srebrenica“ ist zum Inbegriff für die Verbrechen und Grauen des Balkankrieges und für das Versagen der internationalen Gemeinschaft geworden. Den Namen „Srebrenica“ hat fast jeder Mensch in Europa schon einmal gehört. Doch Srebrenica ist nicht nur ein Symbol, sondern auch eine Stadt, in der heute Menschen leben, die mit den zahlreichen Problemen des Nachkriegsbosniens umgehen müssen.



Drei davon sind Munib (20), Milo (21) und Marion (27). Munib ist der jüngste Sohn einer bosniakischen Familie, die 2003 in die Region zurückgekehrt ist, trotz ihrer schlimmen Erinnerungen aus Kriegszeiten. Munib wurde als achtjähriges Kind bei Kriegsausbruch in Sicherheit gebracht, doch zwei seiner älteren Cousins kämpften in Srebrenica und entkamen dem Massaker durch einen zweimonatigen Fußmarsch durch die Wälder. Milo ist in Sarajevo geboren. Sein serbischer Vater und seine kroatische Mutter mussten am Anfang des Krieges vor bosniakischen Milizen flüchten. Sie zogen nach Srebrenica, da es hier billige Wohnungen gab. Jetzt ist Milo DJ von Srebrenica. Marion ist Deutsch-Französin und arbeitet für die OSZE als Human Rights Officer. Sie beobachtet die Menschenrechtslage in der Region. Oft frustriert sie, wie wenig sie konkret helfen kann. Alle drei stehen dem Ort gespalten gegenüber. Sie wollen eigentlich weg, ins Ausland oder zumindest in Großstädte, finden Srebrenica zu provinziell, unheimlich und hoffnungslos. Doch aus Mangel an Alternativen, wegen ihrer Familien oder Arbeit bleiben sie vorerst. Der Film kommt ohne Kommentar aus. Gerade im Nicht-Ausgesprochenen kann man die Tragik der Situation der Menschen erahnen und spüren. Und trotz oder vielleicht gerade wegen der Trostlosigkeit der Gegend begegnen sie ihrer Situation mit Humor.