Der junge makedonische Regisseur Antonio Mitrikeski gewann mit seinem Erstlingswerk „Across the Lake“ (Polen/Makedonien 1997) auf internationalen Festivals mehrere Preise. In seinem zweiten Spiefilm, den wir auf dem Festival uraufführen, geht es um vier Personen unterschiedlichen Alters und Erfahrungshintergrundes, die sich in einer fiktiven Großstadt begegnen. Jeder hat auf seine Weise mit dem Balkan und den kriegerischen Konflikten der jüngeren Zeit zu tun: Sheytan hat als Soldat an Gräueltaten teilgenommen und wird von seinen Erinnerungen verfolgt; seine Frau Ikonija muß den Zwiespalt aushalten zwischen der Wiedersehensfreude nach langem sehnsuchtsvollen Warten auf ihren Mann und der Brutalisierung, die er im Krieg erlitten hat; ein Geschichtsprofessor versucht sich einen Reim auf den Krieg zu machen, versagt aber angesichts des überwältigenden Eindrucks von Irrationalität der politischen und soziologischen Prozesse; der Student Ivan freundet sich mit dem Professor an und macht die Erfahrung, dass auch in der scheinbaren Sicherheit der westlichen Großstadt das Leben grausame Erfahrungen bereit hält…